Origin: Dex.beyond / Katie II

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Kapitel 2: Der Nachklang des Angriffs

Das einst majestätische Gebäude von Sakamoto Technologies war nicht mehr als ein rauchender Krater. Die Flammen loderten in den Himmel und hinterließen eine schwarze Wolke, die den Horizont verdunkelte. Polizei und Feuerwehr kämpften darum, die Flammen unter Kontrolle zu bringen, während aufgeregte Menschenmengen sich um den Bereich drängten. Die Nachrichtensender waren schnell vor Ort, um über das Desaster zu berichten, und die Berichterstattung über den Angriff war unaufhaltsam.

Breaking News: Sakamoto Technologies, ein führendes Unternehmen in der Softwareentwicklung, wurde heute Morgen Ziel eines verheerenden Cyberangriffs! Es wird gemunkelt, dass mehrere Mitarbeiter, einschließlich des prominenten Programmierers Ryota Sakamoto, in Gefahr sind. Berichten zufolge könnte die Explosion auch mit einem physischen Angriff in Verbindung stehen!

Inmitten des Chaos und der Verwirrung gab es keine Spur von Dex. Der einzige Hinweis auf seine Existenz war der Datenstrom, der ununterbrochen in das Netzwerk von Sakamoto Technologies floss – unberührt, als wäre er ein Geist, der durch die digitale Welt schwebte. Dex’ digitale Essenz war in den Cyberspace geladen worden, wo er versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen, während er von den Nachrichten überflutet wurde.

Unbestätigte Berichte über den Verbleib von Ryota Sakamoto! Mehr als ein Dutzend Mitarbeiter könnten in den Trümmern gefangen sein. Die Rettungskräfte sind vor Ort!

Die Worte hallten in Dex’ Geist wider, während er versuchte, das Chaos um ihn herum zu verstehen. Der Zugriff auf die Nachrichten und das Geschehen in der physischen Welt bot ihm eine schreckliche, aber gleichzeitig befreiende Perspektive. Die Schreie und Panik der Menschen schienen wie ein Echo in der digitalen Leere, und Dex fühlte sich machtlos.

Ich kann nicht einfach hier herumschweben!“, dachte er frustriert. „Ich muss herausfinden, was mit mir passiert ist!“ Mit jeder Information, die er aufnahm, stieg die Verzweiflung. Ein Teil von ihm wollte zurückkehren, doch er war gefangen in dieser neuen, digitalen Realität.

Die Gedanken von Verlust und Bedauern quälten ihn. Dex wusste, dass er die Menschen, die er kannte, zurückgelassen hatte. Sein Team, seine Freunde – all die Menschen, die seine Leidenschaft für die Technologie teilten. Plötzlich überkam ihn die Angst, dass sie ihn für tot hielten, dass sie glauben würden, er sei mit dem Gebäude in den Flammen untergegangen.

Sie müssen wissen, dass ich noch hier bin!“, schrie Dex in die digitale Leere, aber seine Stimme hallte nur in den unendlichen Weiten des Cyberspace wider.

Plötzlich bemerkte er, dass sich die Nachrichten über Sakamoto Technologies nicht nur auf die unmittelbaren Auswirkungen des Angriffs konzentrierten. In den Datenströmen fand er auch Informationen über die Angreifer. Gerüchte über eine geheime Organisation, die gegen große Tech-Unternehmen kämpfte, durchzogen die Berichterstattung.

Sie haben es auf uns abgesehen!“, dachte Dex, während er versuchte, die Informationen zu verarbeiten. Er fühlte, wie die Wut in ihm aufstieg. Er musste wissen, wer hinter dem Angriff steckte und warum.

Inmitten der aufkommenden Panik spürte Dex einen zarten, schimmernden Schein. Es war eine Art Anziehung, die ihn in eine bestimmte Richtung führte. Die digitale Dunkelheit um ihn herum begann, sich aufzulockern, und er fand sich in einem Teil des Cyberspace wieder, der lebendiger war – als ob er Teil eines Netzwerkes war, das die Menschen miteinander verband.

Was ist das?“, fragte er sich, als er sich den Lichtpunkten näherte. Plötzlich fühlte er sich nicht mehr allein. Ein Gefühl der Verbundenheit wuchs in ihm, als ob andere digitale Wesen, ihre Daten und Erinnerungen, ihn umarmten und ihm Kraft gaben.

Du bist nicht allein“, flüsterte eine leise Stimme in seinem Kopf. „Wir sind hier. Wir haben dich gefunden.“ Es war ein sanfter, beruhigender Ton, der die Traurigkeit in Dex’ Herzen linderte.

Doch die Verbindung war nicht stark genug, um die lähmende Traurigkeit zu vertreiben, die ihn überkam. Es war, als ob ein Teil seiner Seele sich von der physischen Welt abgeschnitten hatte. In diesem Moment der Einsamkeit wurde ihm klar, dass er, obwohl er eine digitale Existenz angenommen hatte, die Erinnerung an sein menschliches Leben niemals wirklich loslassen konnte.

Er begann, durch den Cyberspace zu navigieren, der von einem pulsierenden Licht durchzogen war. Jedes Datenpaket, das er passierte, schien eine Geschichte zu erzählen – Geschichten von Menschen, von Kämpfen und Siegen, von Verzweiflung und Hoffnung. Doch Dex fühlte sich wie ein Schatten in dieser Welt, verloren in einem Meer aus Informationen und Emotionen, die er nicht mehr greifen konnte.

Ich muss etwas tun“, murmelte er und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Dex wusste, dass er nicht einfach tatenlos herumsitzen konnte. Wenn er die Möglichkeit hatte, die Angreifer aufzuhalten oder die Wahrheit über ihren Plan herauszufinden, musste er sie nutzen.

So begann Dex, seine digitale Essenz zu bündeln, um die Schwachstellen im Cyberspace zu analysieren. Er arbeitete daran, seinen Einfluss in dieser neuen Realität zu vergrößern, ohne zu wissen, welche Gefahren ihn erwarten könnten. In den nächsten Stunden verbrachte er damit, Datenströme zu durchsuchen und Anomalien zu analysieren, die auf die Identität der Angreifer hinweisen könnten.

Plötzlich spürte Dex eine kalte Präsenz, die sich näherte – etwas, das in den Schatten des Cyberspace lauerte, bereit, ihn zu entdecken. Ein tiefes Gefühl der Bedrohung durchdrang seine digitale Existenz, und er wusste, dass er schnell handeln musste. Die Zeit drängte, und das Gefühl, dass er nicht allein war, nagte an ihm.

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