2025: Erwachen \\ TITAN AWOKEN
2024 ist bald vorbei. 2024 war, persönlich gesehen, ein interessantes Jahr – eines mit Entbehrungen, Reflexion und Realisierungen, aber auch Realisierung – wer ich bin, wer ich wurde, und wie es weitergeht.
Das Motto „Future Unbound“ hat mich dieses Jahr begleitet und getragen. Es war eine Zeit, in der ich mich von alten Ketten befreien musste, sei es durch Überzeugungen, alte Muster oder Ängste, die mich lange festgehalten haben. Ich habe mich gefragt, was „ungebunden“ wirklich bedeutet. Ist es die Freiheit, alles zu tun, was man will? Oder ist es eher die Akzeptanz, dass man nicht jede Antwort haben muss, sondern sich der Zukunft öffnen kann – mit all ihren Unsicherheiten?
Der Leitgedanke für 2024 war „Future Unbound“. Diese Worte hatten für mich eine doppelte Bedeutung. Sie stehen für die Vision einer Zukunft, die frei von den Begrenzungen der Vergangenheit ist – aber sie stehen auch für eine persönliche Befreiung. Im Laufe dieses Jahres habe ich die Fesseln gesprengt, die mich so lange zurückgehalten haben.
Als ich meine Diagnose des Autismus erhielt, war das wie das Fehlen eines lang ersehnten Puzzlestücks. Es brachte Klarheit darüber, warum ich „anders“ funktioniere. Warum meine Art, die Welt zu sehen und mit ihr zu interagieren, nicht in die klassischen Erwartungen passt. Früher empfand ich das als Schwäche, als Hindernis, das mich ständig ausbremst. Warum verstehe ich Dinge nicht? Warum wird etwas bestimmtes von mir verlangt? Aber 2024 hat mir gezeigt, dass es nicht so ist. Es ist kein Makel. Es ist ein Teil von mir – und ein Teil, den ich nicht länger verstecken oder rechtfertigen muss.
Der Begriff „Neuronormativität“ beschreibt diese unausgesprochene Regel, dass man in unserer Gesellschaft nur dann „normal“ ist, wenn man einer bestimmten Art von Denken, Fühlen und Funktionieren entspricht. Aber was ist schon normal? Ich habe erkannt, dass ich nicht in dieses starre Konzept passen muss. Und mehr noch: Dass ich das auch gar nicht will.
Ich bin kein perfekter Mensch, aber ich bin ich. Ich funktioniere nicht wie der Durchschnittsmensch, und genau das macht mich zu etwas Besonderem. Die Art, wie ich denke, fühle und die Welt wahrnehme, ist einzigartig. Es gibt Herausforderungen, ja. Aber es gibt auch Perspektiven und Fähigkeiten, die mich zu dem machen, was ich bin.
2024 war ein Jahr, in dem ich diese Akzeptanz nicht nur theoretisch verstanden, sondern auch praktisch gelebt habe. Es war das Jahr, in dem ich mich selbst befreit habe – und diese Freiheit fühlt sich wie das Öffnen einer Tür an, die ich vorher nicht einmal gesehen habe.
Dieses Jahr war geprägt von Projekten, die meine Energie eingefordert haben, aber auch meine Leidenschaft wiederentfacht haben. „beyond.frontiers“ hat sich als mehr als nur ein Spiel erwiesen. Es wurde zu einem Ausdruck von Kreativität und der Fähigkeit, Welten zu erschaffen, die ich lange in mir getragen habe. Die Resonanz darauf hat mich tief berührt. Sie hat mir gezeigt, dass es Menschen gibt, die meine Vision teilen und die sich genauso für diese Reise begeistern können wie ich. Die dex.beyond-Buchreihe, die mit Origins und Retribution begann und mittlerweile sechs weitere Bücher umfasst, ist eines der aufregendsten Abenteuer meines Lebens. Jedes Kapitel, jeder Charakter und jede Wendung ist ein Spiegel meiner eigenen Reise und der Welten, die in meinem Kopf existieren. Es ist eine Freude, diese Geschichten zu teilen und zu sehen, wie sie andere Menschen berühren.
Zusätzlich habe ich meine Leidenschaft fürs Streaming wiederentdeckt. Auf meinen Kanälen, ob YouTube oder Twitch, teile ich meine Erlebnisse und lasse meine Community an meinem Leben teilhaben. Besonders in Kombination mit VR hat sich eine neue Welt für mich eröffnet: die Möglichkeit, in VRChat zu socializen, dank Fullbodytracking immersiver als je zuvor. Es ist ein Raum, in dem ich dank großartiger Freunde gelernt habe, mich freier auszudrücken, und der mir das Gefühl gibt, wirklich „da“ zu sein.
Es war ein langsames, behutsames Herantasten an eine Welt, die ich zuvor eher gemieden hatte. Doch nun bin ich bereit, wieder mehr zu socializen, Freundschaften zu pflegen und neue Menschen kennenzulernen. VR ist ein Werkzeug, das mich in dieser Hinsicht unendlich bereichert hat – und ich freue mich darauf, diesen Weg weiterzugehen.
Doch „Future Unbound“ war nicht nur der kreative Aspekt. Es war auch eine innere Reise. 2020 hatte mich der Burnout eingeholt, und lange war ich mir nicht sicher, ob ich jemals wieder mit voller Kraft zurückkehren könnte. Dieses Jahr war ein Beweis dafür, dass Heilung möglich ist – nicht in der Art, dass alles perfekt wird, sondern dass man lernt, mit den Narben weiterzumachen.
Und jetzt stehe ich hier, am Übergang zu 2025, mit einem neuen Motto, das sich wie ein Rufen anfühlt:
„Titan Awoken“.
Dieses Motto spricht von Stärke, von Größe, aber auch von Verantwortung. Ein Titan zu sein bedeutet nicht, unbesiegbar zu sein, sondern sich den Herausforderungen zu stellen, die größer erscheinen, als man selbst. Es geht darum, die Kraft in sich zu finden, die man manchmal vergisst, die aber immer da war. 2025 wird ein Jahr, in dem ich nicht nur weitermache, sondern auch wachse.
Ich bin wieder da. Das klingt fast wie eine Kampfansage, aber es ist mehr ein Versprechen an mich selbst. Ich will mir beweisen, dass ich die Lektionen der letzten Jahre nicht vergessen habe. Dass ich mich nicht in alten Mustern verliere, sondern die Gelegenheiten, die sich mir bieten, nutze.
Was bedeutet „Titan Awoken“ konkret? Es bedeutet, mich weiter auf meine Projekte zu konzentrieren, sie mit der Energie eines Titanen voranzutreiben, aber auch, mir selbst treu zu bleiben. Es bedeutet, Grenzen zu überschreiten, die ich mir vielleicht selbst gesetzt habe, und gleichzeitig die Verantwortung zu tragen, die mit Wachstum einhergeht.
Ich möchte diese Stärke auch teilen. Mit denen, die mich unterstützen, die Teil dieser Reise sind, sei es durch das Spielen meiner Spiele, durch Gespräche, Streams oder einfach durch ihre Existenz. Wir alle tragen diesen Titanen in uns, diese unerschöpfliche Energie, die uns antreibt, auch wenn wir uns manchmal klein fühlen.
2025 wird kein leichtes Jahr. Das weiß ich schon jetzt. Aber ich gehe es mit einer Entschlossenheit an, die ich lange nicht mehr gespürt habe. „Future Unbound“ hat mich auf diesen Moment vorbereitet. Jetzt ist die Zeit, aufzustehen, aufzuwachen, und weiterzugehen. Titan Awoken – ich bin bereit.
Danke an alle, die diesen Weg mit mir gehen. Lasst uns 2025 gemeinsam zu etwas machen, das wir nie vergessen werden.
Das Abenteuer geht weiter. Die Zukunft bleibt ungebunden. Und ich bin mehr als bereit, sie zu gestalten.
Euer Dex