Nicht Genug

Nicht Genug

Alle Jahre wieder kehren diese Gedanken zurück. Ob ich denn genug bin. Ob ich vielleicht nicht (mehr) ausreiche, und ich kann sie nicht abschütteln. Dieses unerwünsche Monstrum mit der Stimme voller Selbstzweifel.

Gebe ich denn genug? Nehme ich nicht eigentlich immer von anderen? Ich weiß es nicht und bin mir nicht sicher, ob ich denn überhaupt je genug geben kann. Wenn es heißt „Ja, du bist uns wichtig.“ habe ich immer die Zweifel, dass es nicht ehrlich gemeint ist, und bei #nonmentions von Bekannten fühle ich mich fast immer sofort angesprochen und habe das Gefühl, das, aus Erfahrung heraus, wieder heimlich über mich geredet wird.

Klar habe auch ich schlechte Entscheidungen getroffen – Ehrlich gesagt, wer tut das nicht, aber mir persönlich kommen diese Entscheidungen wie gravierende Löcher vor, die alles Positive um sich herum verschlingen. Als jemand, der akut von Inselbegabung betroffen ist, der nie wirklich diese Zwischenmenschlichen Signale versteht – seid doch einfach Ehrlich zu mir. Sagt, was ihr über mich denkt, klar und unmissverständlich und tut mir nicht dieses Gewackel hinter meinem Rücken an. So wandert mein Kopf auch nicht zu den Worst-Case-Szenarios und so geschieht auch nicht wieder die Sehnsucht nach einem Unglück*.

Ich verstehe Menschliche Subtilitäten nicht und, durch meine Vergangenheit als Opfer von Mobbing gehe ich immer davon aus, dass Leute hinter meinem Rücken grundsätzlich etwas Schlechtes wollen. So ist es auch jetzt wieder. Freunde, die sich nicht melden. Menschen, welche mal Freunde waren, die aus dem Leben verschwinden. Falsche Freunde, die alles daran setzen, das Kaputtzumachen, was man sich hart erkämpft und aufgebaut hat.

Ist es falsch, persönliche Nähe zu suchen und Menschen zu vertrauen? Das ist die Lektion, die ich unterbewusst aus dieser Situation ziehe. Ja, es ist falsch, sich Menschen anzuvertrauen. Ja, es ist falsch, nicht allein sein zu wollen. Und so werden Jahre erfolgreicher Therapie zum Einreißen einer Mauer wieder vernichtet. Und das einzige, was ich sehe, ist wieder der Abgrund, der ruft.

Reiche Ich? Bin ich genug?

Nach den letzten 18 Monaten: Nein. Und ich werde es auch wohl nie sein.

Und ich weiß nicht mehr weiter.

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